1980 Schleiz


Die Ergebnisse

03.08.1980 Rennwagen B8 bis 1300ccm LK I DDR Meisterschaftslauf
Start 10:38 9 Runden = 68.679 km, am Start 18, am Ziel 16

1. (1) Frieder Kramer Zwickau MT 88-1 27:09,5 = 151,730 km/h
2. (2) Ulli Melkus Dresden MT 77-1 27:11,5
3. (3) Heiner Lindner Leipzig SRG Lada 27:19,7
4.Heinz Siegert Greiz Döhlau MT 77 27:55,5
5. Jiri Rosicky CSSR MTX 28:10,5
6. Hartmut Thassler KV Leipzig MT 77-1 28:11,0
7.Manfred Günther Scheibenberg SRG Lada 28:27,2
8. (4) Bernd Kasper Dresden MT 77-1 28:27,6
9. Gerhard Domres Sangerhausen Lada 28:42,8
10. Wolfgang Wöhner Illmenau Lada 28:43,5
11. Roland Prüfer Greiz SEG Lada 28:43,8
12. Manfred Kuhn Post Berlin Zastava 29:15,7
13. Wolfgang Günther Finsterwalde SEG III Lada 29:23,2
14. Bernd Queitsch KV Leipzig MT 77 29:45,4
15. Klaus Peter Klassen Frankfurt/Oder HTS 29:58,9
16. Helga Heinrich Zwickau Lada 30:24,0
Ausfall Jiri Micanek CSSR WAS
Ausfall Volker Worm Leipzig MT 77-1
schnellste Runde: Kramer 2:58,2 = 154,162 km/h
schnellste Trainingszeiten:
Kramer 2:58,8
Melkus 3:00,3
Lindner 3:00,9

03.08.1980 Rennwagen B8 bis 1300ccm LK II DDR Bestenermittlung
Start 11:15 7 Runden = 53.417 km, am Start 14 am Ziel 10

1.Klaus Ludwig Zwickau MT 77-1 79 23:49,4 = 134,533 km/h
2.Ullrich Jurisch Bautzen MT 77-1 79 23:56,6
3.Bernd Richter Dresden Lada 77 24:05,3
4.Eberhard Grüner Zwickau MT 80 24:12,0
5.Horst Görlitz Finsterwalde SEG III 77 24:19,7
6.Peter Weiss Riesa SEG Lada Eigenb.77 24:38,2
7.Wolfgang Petri Leipzig HTS 79 25:00,8
8.Werner Kernchen Meiningen HTS 25:08,9
9.Steffen Kämmerer Leipzig SEG III 77 25:24,7
10.Gerd Kleinschmidt Nordhausen Krug Shiguli 6 Rd. zur.
Ausfall Klaus Becker Leipzig Shiguli 77
Ausfall Peter Röbke Gotha MT 77-1
Ausfall Hans Jürgen Vogel Hermsdorf SEG Lada 79
Ausfall Werner Münch Eisenach MT 77-1
Ausfall Werner Juppe Lockwitzgrund Lada 78
schnellste Runde: Ludwig 3:19,4 = 137,771 km/h

03.08.1980 Formel Easter 1300 ccm Pokallauf

1. (1) Frieder Kramer DDR MT 77-1 Lada 36:09,2=151,973km/h
2. (5) Jiri Moskal CSSR MTX 1-03 36:49,9
3. (6) Jan Vesely CSSR RAF 36:50,9
4. (2) Ulli Melkus DDR MT 77-1 36:51,3
5. (3) Heiner Lindner DDR SRG Lada 36:52,5
6. (4) Vaclaw Lim CSSR Avia 36:52,9
7. Bernd Kasper DDR MT 77-1 37:25,9
8. (7) Jiri Cerva CSSR MTX 37:26,3
9. Jiri Vesely CSSR RAF 37:29,9
10. Hartmut Thaßler DDR MT 77-1 37:49,7
11. Marcin Biernacki Polen Promot 38:54,3
12. Toivo Asmer UdSSR Estonia 38:57,8
13. Jacek Szmidt Polen Promot 39:00,5
14. Andrzej Szulcz Polen Promot 39:10,4
15. Wolfgang Günther DDR SEG III Lada 1 Rd. zur.
16. Heinz Siegert DDR MT 77 1 Rd. zur.
17. Atanas Atanasow Bulgarien MTX 1-03 1 Rd. zur.
18. Frigyes Turan Ungarn Melkus Wartburg 1 Rd. zur.
19. Kaltscho Hinov Bulgarien WMGI01 1 Rd. zur.
20. Raul Sarap UdSSR Estonia 2 Rd. zur.
DNF Volker Worm DDR MT 77-1
DNF Karel Jilek CSSR
DNF Jozef Kielbania Polen Promot Polski Fiat
DNF Aleksander Medvedshenko UdSSR Estonia
DNF #43 Bulgarien
DNF #53 Ungarn
schnellste Runde: Kramer 2:58,8 = 153,644 km/h

 



Text aus Illustrierter Motorsport 9/80

215.000 Zuschauer am traditionellen Rennkurs.

Nachdem am Sonntag früh die letzten Trainingskilometer absolviert worden sind - die meisten Testrunden wurden bereits am Freitag gedreht - begannen um 9:30 Uhr die eigentlichen Wettkämpfe. Die Meisterschaftsrennen (mit internationalen Gästen), die von den Pokalläufen getrennt ausgetragen wurden, machten den Anfang.
Peter Mücke (Zastava) kann zufrieden sein. Durch einen Sieg beim ersten Rennen des Tages, dem Lauf der Tourenwagen A2 bis 1300 ccm, hat er nun 60 Punkte auf seinem Konto und damit uneinholbar den Meisterschaftstitel schon in der Tasche.
Nur Adolf Fesarek (WAS) aus der CSSR blieb bis zum Schluss in enger Tuchfühlung mit dem Berliner KfZ Meister. Dahinter klaffte ein ziemlich großes Loch. Erst 24 s später kam mit Klaus Peter Schachtschneider (DDR/Lada) der Dritte in Sicht.
Im Meisterschaftslauf der Rennwagen B8 bis 1300 ccm erreichte Frieder Kramer auf seinem MT 77-1 neuen Runden- und Streckenrekord in seiner Klasse. Die Dreiergruppe Kramer, Melkus (MT 77-1), Lindner (alle DDR/SRG Lada), die in der Reihenfolge auch ins Ziel kam, bestimmte das Geschehen auf der Strecke.
Im Rennen der Leistungsklasse II holte sich Klaus Ludwig (MT 77-1) die meisten Punkte für die Bestenermittlung. Das Feld der Renntrabanten (Gruppe A2 bis 600 ccm) wurde von Karl Hiemisch (MC Greiz/Trabant 601) beherrscht, der mit einem Runden- und Klassenrekord klar gewinnen konnte.
Höhepunkt des Rennsonntags bei wiederum hochsommerlichen Temperaturen waren zweifellos die Läufe zum Pokal für Frieden und Freundschaft der sozialistischen Länder in der großen Tourenwagen- und Rennwagenklasse.
Mücke, Schachtschneider, Käppler (Lada 1300) und Sonntag (Lada 21011) starteten für die DDR in der Tourenwagenklasse A2 bis 1300 ccm. Neben dem Zastava des Trainingsschnellsten, Peter Mücke, stand der WAS von Vitali Bogatyrew aus der UdSSR in der ersten Startreihe. Diese beiden, sowie Petr Samohyl (CSSR/Skoda 120) und einige andere Fahrer kamen auch gut weg.
Dahinter spielte sich ein Drama ab. Sieben (7) Wagen blieben auf dem Startplatz stehen und blockierten die Bahn. Wer konnte manövrierte sich so gut es eben ging , nach vorne durch. Helfer und Mechaniker rannten durcheinander, bis auch der letzte Wagen angeschoben war. Leider gehörte auch Klaus Peter Schachtschneider zu den Betroffenen.
Als die Meute der Tourenwagen zum zweiten Mal über die Ziellinie donnerte, lag Peter Mücke bereits in erster Position. Erst nach dem Vitali Bogatyrew auf den fünften Platz zurückgefallen war, kamen drei CSSR Fahrer geschlossen auf. Ihre Taktik ging ganz offensichtlich dahin, in breiter Front den Spitzenreiter müde zu jagen.
Genau das Gegenteil trat ein. Der erste, der zurückfiel, war Peter Samohyl, dann wurde auch Ladislaw Bares langsamer. Das Trio zerbröckelte. Nur Miroslaw Herman (WAS) hielt den Anschluss. In der elften Runde legte Mücke noch einmal zu. Im Ziel hatte er eine gute halbe Minute Vorsprung. Wie war das möglich gewesen? Seine ausgefeilt Kurventechnik, die die Zuschauer von den Sitzen riß, und das hervorragende Stehvermögen seines Motors hatten ihn soweit nach vorn gebracht.
Die Ergebnisse der anderen DDR Fahrer sahen nicht so rosig aus. Jürgen Käppler fiel aus (zweite Runde Kupplungsschaden). Sieghard Sonntag kam auf den 14. Platz. Klaus Peter Schachtschneider, dem bei einer unfreiwilligen Drehung in der Waldkurve der Motor ausgegangen war, rangierte noch zwei Positionen dahinter. Auf Grund ihrer ausgeglichenen Platzierung holten sich so die Sportfreunde aus der UdSSR die meisten Punkte für die beim Pokal entscheidende Mannschaftswertung.
Der Pokallauf der Rennwagenklasse brachte eine Überraschung. Lange Zeit sah es so aus, als ob das Dreigespann des Meisterschaftslaufes, Kramer, Melkus und Lindner, gekonnt Windschatten fahrend, hier seinen Erfolg wiederholen würde.
Vorjahressieger Vaclav Lim (CSSR/Avia) führte das Verfolgerfeld an. Später übernahm Jiri Moskal (CSSR/WAS) und Jan Vesely (CSSR/WAS) diese Rolle. Und diese beiden brachen dann auch in die Spitze ein, wie ein Sommergewitter.
Heiner Lindner bremsten Vergaserprobleme. "6000 U/min mehr war am Schluss nicht drin" resümierte er. Ulli Melkus lag bis zur vorletzten Runde noch an zweiter Position, bis sein Getriebe versagte und er nur noch im vierten Gang weiterfahren konnte. Moskal und Vesely zogen vorbei.
Frieder Kramer war allerdings nicht mehr zu gefährden. Mit abermals neuem Klassenrekord gewann er unangefochten und lieferte damit auch den größten Beitrag für den DDR-Mannschaftssieg. Ein denkbar schöner Abschluss des Rennsonntags.
Es ist schon fast müßig über die gute Organisation der Schleizer Rennen zu reden. Sie ist genauso bekannt wie das Schleizer Rennwetter. Zuschauer und Aktive waren wieder rundum zufrieden. Das große Kollektiv, angefangen von Rennleiter Gerhard Elschner bis hin zum Ordner im Fahrerlager, hat auch die diesjährige Großveranstaltung mit Bravour gemeistert. Es war ein schöner Beitrag zur DTSB Sportstafette X. Parteitag.