1984 Sachsenring
Die Ergebnisse
Rennwagen E bis 1300 ccm LK I
DDR Meisterschaft br>8 Runden=68,944km, am Start 14 im Ziel 11
1. Bernd Kasper Dresden 24:09,7 = 171,242 km/h
2. Ulli Melkus Post Dresden 24:09,9
3. Heiner Lindner Leipzig 24:20,9
4. Heinz Siegert Leipzig
5. Manfred Günther Scheibenberg
6. Wolfgang Wöhner Illmenau
7. Jürgen Meißner Dresden
8. Gerhard Friedrich Gera
9. Manfred Kuhn Post Berlin
10. Helmut Hoffmann Berlin
11. Bernd Rauscher Erfurt
schnellste Runde: Kasper 2:58,6 = 173,711 km/h (RdR)
Rennwagen E bis 1300 ccm LK II
DDR Bestenermittlung
6 Runden=51,708km, am Start 22, im Ziel 13
gemeinsames Rennen mit E 600
1. Wieslaw Malycha Gera 21:15,3 = 141,741 km/h
2. Peter Weiss Riesa 21:53,9
3. Manfred Glöckner Zwickau 21:54,2
4. Steffen Kämmerer Leipzig
5. Landgraf Berlin
6. Gerrit-Dirk Braune Erfurt
7. Manfred Hengst Leipzig
8. Nils Holger Wilms Dresden
9. Reinhard Knutti Gera
10. Friedhelm Bergner Leipzig
11. Norbert Kernchen Meiningen
12. Jürgen Weser Coswig
13. Jürgen Klaus KV Gera
schnellste Runde: Ralf Ludwig 3:34,1 = 144,908 km/h
Text aus Illustrierter Motorsport 07/84
Kesslers übliche Taktik: Bloß schnell weg, damit es kein hautenges Kampfgetümmel gibt, ging diesmal nicht auf. Isensee und Schachtschneider spielten nämlich das Stück konsequent nach ihrem Drehbuch. Was ihnen nicht schwerfiel, da die Ladas in der Motorleistung inzwischen dem Zastava ebenbürtig sind - 96 kW (130 PS).
In der vierten Runde war Isensee an Kesslers Heck (Schachtschneider folgte nicht weit dahinter), und wenig später stieß er in der Jugendkurve ohne viel Aufhebens innen an Kessler vorbei, der jetzt zwischen seinen Gegnern eingeklemmt war. Das nervte. Resultat: Fahrfehler.
"Am Sonntag nahm das Sachsenring-Spektakel mit den Automobilwettbewerben seinen Fortgang. Diesmal Sonnenschein und Sommerhitze vor wieder 80000 Zuschaer, die einen besonders ins Herz schlossen: den Stendaler Dietmar Isensee, für den im 1300-Tourenwagenrennen die langersehnte große Stunde schlug.
Das Rennen begann mit einem mustergültigen Startsprint des DDR-Meisters Hans Dieter Kessler. Schon etliche Sekunden vor dem grünen Ampellicht hatte er den bulligen Zastava mit Gas und Kupplung regelrecht angeschaukelt. Trainingsschnellster Klaus Peter Schachtschneider, der in den schnellsten Testrunden sein bestes Triebwerk zerdonnert hatte und deshalb auf einen Reservemotor setzen mußte, saß dagegen gelassen wie immer im Cockpit - und brachte seinen Wagen leicht verzögert in Schwung. Nur als Fünfter fädelte er sich in die erste Rechtskurve ein.
Beim erneuten passieren der Jugendkurve kam der Merkerser ins Schleudern, drehte sich, stand. Glück für ihn, dass Schachtschneider kurz darauf mit einem kapitalen Kolbenschaden an die Boxen musste. So blieb ihm der zweite Rang hinter Isensee, der am Schluß allerdings noch eine Zitterpartie durchzustehen hatte. Dem Auspuff entströmte eine dicke blaue Fahne! Aus dem total überhitzten Triebwerk wurde Öl herausgedrückt. Leistungsverlust. Dietmar: "Schon vor der letzten Abfahrt ging fast nichts mehr." Egal, es hatte gereicht, und die 10000 auf der Haupttribüne trampelten vor Begeisterung, als er in langsamer Fahrt über die Linie zuckelte."
Artikel von Wolfgang Eschment (c) 1984 IMS