1977 Sachsenring
Auf dem Sachsenring wurde das erste Rundstreckenrennen der Saison gefahren. An drei Tagen, Freitag bis Sonntag sahen die 100.000 Zuschauer die Rennen der Motorräder, Tourenwagen und Rennwagen. Das Rennen der Rennwagen LK II bis 1300 cm³ wurde abgesagt.
Das Ergebnis der Rennwagen LK I bis 1300 cm³:
1 Lindner,Heiner DDR Leipzig-Shiguli SRG
2 Patlejch,Albin CSSR MTX WAS
3 Guenther,Wolfgang DDR Finsterwalde-Shiguli SEG
4 Lim,Vaclav CSSR Avia
5 Kramer,Frieder DDR Zwickau-SEG Shiguli
6 Moskal,Jiri CSSR MTX 1-03
7 Vancura,Jiri CSSR MTX 1-03
8 Kuether,Wolfgang DDR Dresden-SEG Shiguli
9 Rosicky,Jiri CSSR MTX 1-03
10 Krug,Wolfgang DDR Grossenhain-SEG Lada
11 Guenther,Klaus DDR Erfurt-SEG Shiguli
12 Hoffmann,Helmut DDR Berlin-SEG Lada
13 Mlcek,Jaroslaw CSSR MTX 1-03
14 Thassler,Hartmut DDR Rackwitz-HTS
15 Nagelschmidt,Frank DDR Erfurt-Lada
16 Koemstedt,Ruediger DDR Eisenach-Lada
17 Worm,Volker DDR Leipzig-HTS
18 Klinger,Guenther DDR Leipzig-Lada Eigenbau
19 Kuhn,Manfred DDR Berlin-Zastava
schnellste Runde: Patlejch 3:34,2=144,840km/h
Text aus Illustrierter Motorsport 8/77:
Der große Hammer
Die Automobilrennfahrer hatten am Sonnabend Nachmittag und auch am Vormittag des Sonntags Gelegenheit zum Training. Dabei bestanden vorwiegend günstige Streckenverhältnisse.
Am Sonntag um 12 Uhr 30 eröffneten die Fahrer der Klasse Spezialtourenwagen bis 600 ccm, also die schnellen Trabant, das Rennen. Streckensprecher Joachim Eisold hatte gerade noch das farbenfrohe Bild dieses Feldes geschildert, als starker Regen einsetzte. Die Wagen, jetzt alle mit Einvergaser-Motoren, die besten bis etwa 60 PS, wurden auf die 8-Runden Reise geschickt, aber schon nach der ersten Runde fehlte die gesamte Spitze. Die Ursache: in der Stadt waren 8 Wagen, die der in Führung liegenden Fahrer, aufeinandergeprallt. Ein Fahrer, Wolfgang Wöhner vom MC Gotha, wurde dabei verletzt und zur stationären Behandlung in das Krankenhaus gebracht.
Der Lauf wurde sofort abgebrochen, kein Fahrer ging in die zweite Runde.
Man beriet und entschied, angesichts der schlechten Witterungsbedingungen nur noch die Läufe mit den Rennwagen der Leistungsklasse I und mit den großen Spezialtourenwagen im Programm zu lassen. Aus Sicherheitsgründen - es regnete unablässig und stark - wurde jeweils eine Einführungsrunde im geschlossenen Feld vorgeschrieben, aus der es dann am Start und Ziel ohne Halt, im fliegenden Start ins Rennen ging. Bei den Rennwagen bewährte sich das ausgezeichnet. Für uns gab es hier sogar den einzigen DDR-Sieg beider Tage: Heiner Lindner (MC Leipzig) bewies einmal mehr seine große Klasse, mit ihm Wolfgang Günther (Dynamo Finsterwalde) und Frieder Kramer (Zwickau). Ulli Melkus, der hier sicherlich ebenfalls ein gewichtiges Wort mitgesprochen hätte, war schon nach der ersten Runde ausgefallen.
Es war schon, vor allem nach der Enttäuschung vom ersten Lauf, eine großartige, begeisternde Angelegenheit, ein spannendes Rennen im strömenden Regen. Und es hätte auch so weiter gehen können, aber ...