1985 - 6-Punkt-Sicherheitsgurt für Rennwagen in der DDR entwickelt



1985 - Rennfahrer Jürgen Meißner entwickelt den einzigen je im Osten Europas eingesetzten 6-Punkt-Sicherheitsgurt

Das Video zeigt den Crashtest eines Sicherheitsgurts für Rennwagen, der in der Leitstelle für Bauvorschriften des VEB IFA-Kombinat PKW an einem Dummy durchgeführt wurde. Dieses Video ist noch nie veröffentlicht worden. Ebenso wenig ist bekannt, dass die Rennfahrer im Osten ab 1986 über ein derartig getestetes Produkt aus eigenen Herkunft verfügten.

1985 bestand im Ostrennsport der dringende Bedarf, einen Sicherheitsgurt für Rennwagen zu entwickeln, der die Unfälle in ihrer Auswirkung wirkungsvoll beeinflussen sollte. So übernahm der Rennfahrer Jürgen Meißner den Auftrag, einen solchen Gurt zu entwickeln.

Da die Technik aus dem Westen, z. B. von Schroth, wegen geltenden Patenten nicht übernommen werden konnte, musste also ein neuer Wirkmechanismus her. Statt des Drehverschlusses von Schroth entwickle Jürgen Meißner einen Verschluss mit Kipphebel. Das Ergebnis war, dass der Fahrer nun an 6 Punkten mit dem Rennwagen fixiert war. Bei Crashs konnte er nun nicht mehr nach vorn durchrutschen. Durch das Kippen des Hebels wurden alle 3 Befestigungselemente ausgeworfen und die Beinschlaufen waren über die gelösten Schultergurte ebenfalls befreit.

Somit entstand der erste und einzig im Ostblock gefertigte 6-Punkt-Sicherheitsgurt. Der Motorsportverband der DDR unterstützte dieses Projekt finanziell.

Die Herstellung organisierte Jürgen Meißner über Rennsportfans und montierte jeden einzelnen Gurt selbst.

Diese Gute wurden in der DDR im Rallye- und im Moto-Cross-Sport eingesetzt. Rennfahrer aus der UdSSR, der CSSR und aus Polen erwarben diese Gurte ebenfalls.

Jürgen Meißner ließ sich das Kipphebelschloss patentieren und fertigte etwa 60 Stück davon.

Im Jahr 2014 würdigte das mdr-Fernsehen in der Sendung "Lebensretter" die Leistung von Jürgen Meißner mit einem Filmbeitrag.