Formelrennsport
Ab 1983 - 1984 sammelte Roland Hinz seine ersten Erfahrungen für den Formelrennsport im Rennwagen der Klasse E600. Das war eine Rennserie, die insbesondere für Einsteiger gedacht war, um ihnen das Gefühl und die Sicherheit für einen Rennwagen zu geben. Anders als Rallyefahrzeuge und Karts haben einsitzige Rennwagen wesentlich andere Fahreigenschaften.
Bergrennen 1984 in Naumburg
Der Rennwagen E600 war der kleine Bruder der E1300-Rennwagen mit den Lada-Motoren. Er war mit einem Trabant-Motor ausgestattet und sollte den sehr erfolgreichen Trabant-Motor aus der A600 nun auch im Rennwagen präsent machen.
Bergrennen 1984 in Naumburg
Dem Rennwagen fehlt der Heckflügel. Der war zumeinst nicht erforderlich, da die Flügel erst ihren Anpressdruck auf die Hinterachse bei weit über 150 Km/h sinnvollerweise in den Kurven entfalten. Diese Rennwagen waren aber bei den Bergetappen meist nicht so schnell.
Most/CSSR
Zu freien Training in Most macht Roland Hinz erste richtige Erfahrungen mit dem 1300 cm³ - Motor in einem modifizierten MT 77.
Da geht die Post schon eher ab, auch wenn für die LK II die 2 Vergaserstufe noch geschlossen bleiben muss (Leistungsverlust etwa 30%).
Schleiz 1987
Schleiz ist eine besondere Herausforderung für MT 77-Neulinge. Roland Hinz musste sich umstellen, schneller wurde gefahren und mit starker Konkurrenz, die alle gern das Leistungslimit für die LK I erreichen wollen. Da ist ein 15. Platz auf Anhieb eine gute Leistung.
Bergrennen gehören auch zu den Pflichtläufen der LK II. Einige davon kommen mit den Ergebnissen der drei Rundstreckenrennen, Sachsenring, Schleiz und Frohburg in die Gesamtwertung und bestimmen dann, ob man in die Königsklasse, der E1300, LK I aufsteigen darf.
Der Rennwagen muss fit sein, sonst fährt die Konkurrenz davon.
Schleiz 1988
Posing für den Sponsor. Der schwarze Rennwagen mit seiner schlanken Spitze ist durchaus ein Hingucker.
Schleiz 1988
Vorbei an den Tribünen des Buchhübels, wo tausende Zuschauer dem Spektakel ihr Referenz erweisen.
Es gilt die Platzierung des Vorjahrs zu verbessern. Immerhin war es ein beachtlicher 10. Platz für Roland Hinz.
Bergrennen Reinhardsbrunn 1988
Noch muss Hand angelegt werden, ehe die Jagt gegen die Stoppuhr erfolgen kann.
Weinbergrennen der Domstadt Naumburg
Der Rennwagen ist fertig. Nun beginnt das warten auf den Start.
Roland Hinz belegt hier eine beachtlichen 8. Platz.
Im Winterhalbjahr 1988/1989 ensteht der neue Rennwagen. Ein verbessertes Konzept für die Aerodynamik verrät, dass der Flitzer insbesondere für die entstandenen Motodroms taugen soll - möglichst leichter und wendiger.
Damit sollte den, für die Langstrecken hervorragend geeigneten MT 77, auf den kurvenreichen Pisten in der CSSR, Polen und auch Ungarn Konkurrenz geboten werden.
Most/CSSR
Es gibt keine bessere Möglichkeit einen neuen Rennwagen zu testen, als in Most. Eine lange Gerade und schnelle Kurven. Und wenn man zu schnell ist, das Kiesbett wartet und nimmt den Rennwagen ohne wesentliche Dellen auf. Es dauert monate, meist Jahre, bevor ein Rennwagen so eingestellt ist, um Höchstleistungen zu erzielen.
Auf dem Sachsenring belegt Roland Hinz 1988 einen tollen 7. Platz, in Schleiz einen 10. und in Frohburg einen 9. Platz.
Der ungewöhnliche Weg eines Rennwagens oder ostdeutsche Renntechnik im "West"-Museum angekommen
Seit 1989...
Mit der politischen Wende gelangte der Rennwagen von Roland Hinz auf ungewöhnlichem Weg in das Auto- und Motorradmuseum Pleidelsheim, nördlich von Stuttgart. Bauunternehmer und Museumsbesitzer, Manfred Wirth († 2014), erwarb den Rennwagen und unterstützte Roland Hinz finanziell den Start im Westen zur Zeit der Wende.
Hier ist der Rennwagen noch im alten Museum zu sehen.
Jetzt könnte er im neuen Museum, Zweigwerk 11 in Göppingen-Eislingen stehen. Dort würde er einen würdigen Platz bekommen.
Die Witwe vom Besitzer des Rennwagen-Museums, Manfred Wirth, erinnert sich an den ungewöhnlichen Erwerb des Rennwagens von Roland Hinz.