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"Heiner Lindner räumt ab!"
könnte man die Karriere von Heiner Lindner bezeichnen, dem Mann mit der Startnummer 82. Kaum ist im Jahr 1977 der MT 77 geboren, wird er hintereinander 1978 und 1979 mit diesem Rennwagen DDR-Meister - ein exzellenter Fahrer! Sein Markenzeichen: Sein Rennwagen war das sauberste und gepflegteste Fahrzeug, das man je gesehen hat.
Heiner Lindner verbuchte viele Siege und war eine Leitfigur für Newcomer.
1985 verließ er die DDR und zog in die Bundesrepublik Deutschland, wo er heute noch lebt. Er kann nicht vom Rennsport lassen und besucht zu den Traditionsrennen immer wieder seine alte Rennheimat. Dann ist es wieder eine Freude, ihn mit seinem super gepflegten Rennwagen zu sehen, den sein Sohn jetzt in Bewegung hält.
Schleiz 06.08.1978
Heiner Lindner steht auf 2. Startposition. Sein Konkurrent Ulli Melkus, der auf Pole steht, wird das Rennen nicht gewinnen. Heiner Lindner ist der triumphale Sieger mit 20 Sekunden Vorsprung vor Ulli Melkus.
Den Pokallauf der sozialistischen Länder gewinnt er ebenfalls.
Der Blick ins Cockpit von Heiner Lindner. Der Drehzahlmesser verrät es, der Motor läuft schon.
Heiner Lindner im Gespräch mit einen Besucher des Fahrerlagers. Dahinter in gelber Farbe, der Transporter von Ulli Melkus.
Heiner Lindner wird hier kurz vor dem Start von zwei Offiziellen eingewiesen.
1982 - Startunfall in Schleiz
Wolfgang Günther, ein, wegen seines unerbittlichen Fahrstils gefürchteter Rennfahrer, will links das Spitzenfeld überholen und muss sich, wegen der verengenden Fahrbahn, wieder eindrängeln. Deshalb müssen Lindner und Siegert ausweichen, kommen jedoch mit dem Vorder- bzw. Hinterrad aneinander.
Heiner Lindner steigt raketenartig auf, und ein paar lange Momente sieht er das Feld von oben. Als der Rennwagen wieder aufschlägt ist nicht nur seine Spitze demoliert...
Weitere Rennwagen sind am Geschehen beteiligt und ramponiert.
Heiner Lindner gehörte seit 1979 zum NARVA-Werbeteam. NARVA legte viel Wert darauf, dass sich die vier Rennwagen mit gleichem Corporate Design zusammen präsentierten.
Mit der 82 präsentiert sich Heiner Lindner, dahinter mit der 65 - Heinz Siegert, 81 - Ulli Melkus und ganz hinten Frieder Kramer.
1983 wird es zum Markenzeichen des Rennwagens von Heiner Lindner - er entfernt die oberste Verkleidung der Motorhaube.
Mit der Idee, die mittlere Flügelbefestigung, die schwer war, durch zwei leichte Flügelhalter links und rechts ersetzen, bot es sich an, die Haube abzuschneiden. Heiner Lindner orientiert sich hier an der Formel 1 des Westens, wo die Motoren ebenfalls freigelegt wurden. Dies hatte zugleich weitere Effekte: Eine bessere Belüftung des Motors sowie eine optimalere Beströmung der Vergaser. Nicht zuletzt wurde in Summe nochmals Gewicht reduziert. Ob es aerodynamische Vorteile brachte, hätte man nur im Windkanal testen können. Diese Möglichkeit war jedoch nicht gegeben.
Wenn man die Rennergebnissse von Heiner Lindner sieht, scheint dieses auf Logik basierende Konzept aufgegangen zu sein.
1981
Am Buchhübel in Schleiz fliegt Heiner Lindner vor den Zuschauertribünen regelrecht vorbei.
Autorennen ist ein bisschen wie Camping...
...die Herren der Schöpfung kümmern sich um die Technik, die Ehefrauen um das leibliche Wohl und es gibt immer etwas zu Bereden. So auch bei Lindners.
1984 in Schleiz
Beim Pokallauf der sozialistischen Länder steht Bernd Kasper (93) auf der 1. Startposition und neben ihm Heiner Lindner (82).
Hinter Kasper steht verdeckt Heinz Siegert und dahinter im NARVA-Look Ulli Melkus. Die 22 ist ein tschechischer Fahrer.
Hier noch einmal die Startaufstellung in Schleiz aus einer anderen Perspektive. Die Funktionäre kontrollieren ein letztes mal die genaue Aufstellung an den markierten Startpunkten.
Heiner Lindner führt das Feld an und konnte den an der Poleposition stehenden Bern Kasper überholen. Wenig später erleidet er an der Spitzkehre einen Unfall. Dazu heißt es im "Illustriertem Motorsport":
Für Heiner Lindner nahm die Saison ein vorzeitiges Ende. Nach seinen Technik-Problemen im Meisterschaftslauf kam der schnelle Leipziger Rennwagenpilot beim Ansteuern der Stadtkurve von der Strecke ab. Sein Wagen wurde beim Aufprall auf eine Mauer stark beschädigt. Heiner musste mit einem gebrochenen Arm ins Krankenhaus.
Ortswechsel - Brno/CSSR, alte Rennstrecke
Wie sich die Bilder ähneln: Oft stehen Heiner Lindner (links) und Bernd Kasper (rechts) in der ersten Startreihe. Es ist aber zu Beginn der Rennen immer ungewiss, wer es am Ende für sich entscheidet.
So kannten und kennen wir Heiner Lindner - zuhörend und mit leicht zugekniffenen Augen.