Formelrennsport - 1980 bis 1981
1980 begann Jürgen Meißner auf einem HTS, gekauft von Volker Worm, mit Bergrennen. Im Winterhalbjahr baute Jürgen Meißner in einer Garage neben den beiden Rennwagen seiner Freunde Bernd Kasper und Ulli Melkus diesen MT 77 auf. 1982 gelang ihm damit auf Anhieb der 1. Platz in der DDR-Bestenermittlung. Der HTS und der MT 77 waren äußerlich gleich, beide hatten die neue MT-Karosse.
Schleiz 1980 - Faherlager zum Frühjahrstraining
Obwohl für den Neuling Jürgen Meißner das erste Jahr im Rennwagen nur Bergrennen angesagt sind, ist die Teilnahme am Schleizer Frühjahrstraining willkommene Gelegenheit, den Rennwagen auf der Rundstrecke zu testen. Angereist ist der Rennwagen auf einem Transporter, der Polski-Fiat als Zugmittel.
Maschinenabnahme.
Für das Team Meißner kein Problem. Es ist stets gut vorbereitet. Im Laufe der vielen Rennen gab es nie eine Beanstandung!
1980 - Schleiz Frühjahrstraining
Der vom Schneieder anfgefertigte Rennanzug ist aus Baumwolle. Der Helm von der Tante aus dem Westen. Nun kann es losgehen, die Piste wartet.
1980 Khyffhäuser-Bergrennen
Die meisten Rennfahrer fuhren mit Ihren Rennwagen auf einem Anhänger, gezogen von einem Serien-PKW, zu den Veranstaltungen. Auf dem Dach der PKW befanden sich meist die Wechselräder (Slick oder Regenreifen) und im Kofferraum sowie auf den Rücksitzen waren Werkzeuge Ersatzteile usw. verstaut.
1980 Khyffhäuser-Bergrennen
Der wacklige Transporter wurde für 300 DDRMark erwoben, leider ohne Zulassung. Da musste das Nummernschild eines Transporters herhalten, der an diesem Rennwochende gerade nicht im Einsatz war.
Da der Rennwagen auf dem Taransporter mangels Platz nicht so platziert werden konnte, dass die Deichsellast nach unten drückte, hob der Transporter statt dessen den PKW aus. Aus heutiger Sicht katastrophal und ein Risiko ohnegleichen!
1980 Khyffhäuser-Bergrennen
Bergrennen ist 2-maliges Einzelzeitfahren. Die beste Zeit wird gewertet. Damit hat man kaum Chancen, Fehler zu korrigieren. Vorteil haben die Fahrer, die in der Nähe wohnen und die Strecke gut kennen. Die Anderen müssen eher anreisen und mit dem PKW die Strecke so oft wie möglich durchfahren, damit sie sich im Kopf gut einprägt.
Vor dem Start stehen die Rennwagen in Reihe und Glied und müssen warten. Das ist nervig, besonders dann, wenn auf der Strecke ein Rennwagen von der Piste abkommt und geborgen werden muss. Dann kann es endlose Minuten dauern.
1980 Khyffhäuser-Bergrennen
Endlich am Start zum Bergrennen. Da ein Rennwagen keine Handbremse hat, wird zur Startlinie vorgefahren und dann durch den Starthelfer ein Vorlegeklotz zur Vermeidung des Rückrollens untergelegt. Nun muss es nur noch "Grün" werden.
1980 - Vorstart zum Bergrennen in Schwarzenberg.
Blick in das Cockpit, dem "Arbeitsplatz" des Fahrers.
1980/1981 entsteht der neue MT 77/81 - Sitzprobe im Rohrrahmen
Auf Anraten von Ulli Melkus entsteht im Winterhalbjahr ein nagelneuer MT 77 für Jürgen Meißner. In der engen Garage von Ulli Melkus, in dem noch der Rennwagen von Bernd Kasper steht, baut Jürgen Meißner unter Hilfe der beiden Freunde seinen Rennwagen auf. Am Ende ist es ein Clone dieser Top-Rennwagen. Das bietet beste Voraussetzungen, um im ersten Jahr mit der Rundstreckenlizenz ergfolgreich sein zu können. Und so kam es auch.
1981 - Schleizer Dreieckrennen - LK II
Nach einem Jahr Bergrennen fahren, mit der Rundstreckenlizenz in der Tasche, darf Jürgen Meißner nun endlich auf die Rundstrecke.
Hier der Start zu seinem zweiten Rennen, nach dem Sachsenring, auf dem legendären Schleizer Dreieck.
1981- Frühjahrstrainig am Schleizer Dreieck.
Das erste Mal auf einer Rennstrecke, nachdem das vergangene Jahr eine erfolgreiche Platzierung bei den Pflichtbergrennen brachte (siehe auch FAQ).
Schleiz Buchhübelkurve
Schon einige Runden später ist Jürgen Meißner am Spitzenfeld.
Das Rennen in Schleiz ist vorbei, Glückwunsch durch einen Sportfreund, Achim Gregor.
Zum ersten Mal wird das Podest bestiegen.
Am Ende:
Sieg für Bernd Richter aus Dresden vor Peter Röbke (98) und Jürgen Meißner (57).
Nach der Zieleinfahrt hatten die Rennwagen noch etwa 200 m "Auslauf" und mussten dann rechts in die durch eine Grasnarbe getrennte Rückführ-strecke einbiegen. Dort waren beliebte Plätze für die Zuschauer, da sie zum einen die Rennstrecke sehen konnten, und zum anderen kamen nach der Zieleinfahrt alle Rennwagen langsam vorbei defiliert.