Rallyesport Seite 4
Pause an einer Zeitkontrolle
Vorzeitiges Einfahren kostet je Minute 120 Punkte, zu spätes Einfahren je Minute 60 Punkte.
In Mohorn bei Freiberg bestaunen Zuschauer am 10.06.1979 den Moskwitsch 412.
Ein solch "aufgemotztes" Fahrzeug außen edel lackiert, mit Überrollbügel und Bordsprechanlage hatten sie noch nie gesehen.
Der Korrespondent einer Zeitung beschreibt sehr anschaulich die Wettkampbedingungen und Regeln.
Bordbuch
Die Rallyes wurden mit Bordbuch gefahren. In diesen werden Punkte vermerkt, wie Kreuzungen oder Ortseingangsschilder und die dazwischen liegenden Kilometer. Dazu der Hinweis, wie an den Kreuzungen abzubiegen ist oder ob geradeaus gefahren werden soll. Der Copilot liest das Bordbuch und gibt dem Fahrer die Anweisungen.
So zum Beispiel: 1.250 Meter bis zur nächsten Kreuzung, dort scharf links, weiter zum Ortseingangsschild in 320 Metern, dann 250 Meter zu einem Feldweg, rechts einfahren, dort dann 3.280 Meter gerade aus. Achtung, dort sind gefährliche Bodenwellen und der Belag ist aus Schotter...
Zusätzlich hat der Copilot eine km-Zähleinrichtung, die mit dem Tacho gekoppelt ist. Mit erreichen eines markierten Punktes nullt er den Zähler und prüft, ob nach der im Bordbuch angegebenen Strecke auch der nächste eingetragene Punkt vorhanden ist. Vorher gibt er die Order an den Fahrer, wie er dort zu fahren hat.
Pirna
Auf dem Parkplatz dieser Kaufhalle ist der Start zur Rallye 23.09.1978.
Nennbestätigung
Zu jeder Rallye gibt man eine Nennung ab. Das bedeutet, dass man an der Rallye in der jeweiligen Klasse teilnehmen möchte. Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, dass man Mitglied in einem Motorsportclub ist, im Besitz eines Fahrerausweises sowie einer Ärztlichen Kontrollkarte ist, dann erhält man eine Nennbestätigung.
Dazu erfährt man, unter welcher Startnummer gestartet werden soll. Das bedeutet, dass man jedes Mal am Fahrzeug eine neune Startnummer anbringen muss. In der Regel wurde diese mit einem löslichen Lack aufgetragen.
Lübbenau
Eine beliebte Rallye war die in Lübbenau - Weite ebene Straßen und Sonderetappen auf Sandwegen. Das schonte das Material, denn am Montag musste man mit dem selben Auto wieder auf Arbeit fahren.
Unser Rallyeteam
Meißner/Boche auf Moskwitsch 412 mit 1500 cm³ - Hersteller UdSSR.
Zu unseren damaligen, nennenswerten Gegnern zählten:
Rallyeteam Fischer/Mühlfriedel auf Lada 1300 cm³ - Hersteller UdSSR...
...Rallyeteam Drexl/von Nessen - später mehrfache DDR-Meister - auf einem Lada 1500 cm³ - Hersteller UdSSR...
...Rallyeteam Ziegenbalg/Artym auf einem Dacia 1300 cm³ - Hersteller Rumänien aus einer Renault-Lizenz...
... und
Rallyeteam Göpfert/Schmidt auf einem Dacia 1300 cm³ - Hersteller Rumänien aus einer Renault-Lizenz