Presse
Vergleichsweise mit dem heutigen Journalismus, der von den Extremen lebt und über diese berichtet, ist das damals über Ulli Melkus erschienene Material eher bescheiden. Auch die TV-Medien haben nur wenige Interviews von Ulli aufgezeichnet. Wie schon im Artikel "Geschichte" beschrieben: Autosport war eben keine olympische Vorzeigedisziplin. Und wenn dann noch ein privater und noch dazu erfolgreicher Unternehmer so grandios erfolgreich ist, dann passte das nicht in das sozialistische Menschenbild.
Dennoch hatte Ulli Melkus eine gute, wenn auch bescheidene Presse. Diese musste er ja auch haben, nach diesen vielen, vielen Erfolgen.
Leider ist nur ein Teil der Veröffentlichungen erhalten geblieben.
Zum 70. Geburtstag und 30. Todestag von Ulli Melkus
Die "Sächsische Zeitung" würdigt in einem objektiven und auf den Punkt gebrachten Artikel die Leistungen von Ulli Melkus in der Ausgabe vom 20.06.2020. Der Autor, Maik Schwert, beleuchtet die Person Ulli Melkus, etwas, was der bisherige Journalismus noch in keiner Weise dargestellt hatte.
Der Name "Melkus" wird in letzter Zeit fast nur noch mit dem RS 1000, dem "Ost-Porsche" identifiziert. Zweifelsfrei ist das richtig und charakterisiert heute noch den Enthusjasmus von Heinz und Ulli Melkus. Jedoch etablierte sich der Ostdeutsche Rennzirkus um Vater Heinz und seinen Sohn Ulli wesentlich umfangreicher, dessen Teil der politische Schachzug des RS 1000 war. Ulli hat das Erbe der Rennfahrerdynastie leider als Einziger übernommen und zur Brillanz geführt.
Was Ulli Melkus war und dachte, was er in der Marktwirtschaft in der Lage zu leisten gewesen wäre und wie seine Frau und die beiden Kinder über ihn dachten, blieb bisher unausgesprochen. Maik Schwert recherchierte das Leben hinter den Kulissen. Der Artikel kann in der Kürze nur einen geringen Rundumblick des Ulli Melkus zeigen.
"Die Formel 1 des Ostens" arbeitet daran, dass es hier eine tiefergehende Fortsetzung gibt.
Die Zeitung UNION war das Tagesblatt der CDU in der DDR. Der freie Journalist, Fotograf und Motorsportfan Udo Dörr (heute Familienunternehmen Dr. Dörr), von dem viele Fotos auf dieser Homepage stammen, schrieb öfter als die sozialistische Presse "Sächsische Zeitung" über uns Rennfahrer in Dresden.
Thema: Was ein Meister in der Wintersaison alles zu erledigen hat.
1985 ist es dem "Illustrierten Motorsport" wert, in einem Motorsport Spezial über Ulli Melkus zu schreiben. Wolfgang Eschment war damals Redakteur und berichte über den Motorsport. Er gehört zu den realistischsten Journalisten dieser Zeit.
Übrigens, Ulli Melkus war tatsächlich im normalen Straßenverkehr kein Raser. Ich, der ich als Beifahrer immer Probleme hatte und noch habe, genoss das ruhige Fahren, meist ohne Autoradio mit Ulli Melkus.
Das Bild von Ulli Melkus in seinem Rennwagen zierte oft die Seiten, und hier sogar die Titelseite des "ims". Auch im damaligen "Westen" war er bekannt.
Mitte der 80er Jahre zeigten die westlichen Medien immer mehr Interesse am "Formel 1-Sport des Ostens". Besonders sei hier ein Film über Melkus und uns Rennfahrer 1985 im ZDF-"Sportspiegel" genannt.
In einem Motorsport-Spezial wird über die Tradition der Schleizer Rennstrecke berichtet. Es wird aus der Zeit des Beginn des Rennsport auf dieser Strecke berichtet und ein sauberes Bild über den Motorsport gezeichnet.
Auch Ulli Melkus findet hier Erwähnung.
Zeitschrift "Illustrierter Motorsport" 1987:
Das Schleizer Dreieck Rennen, sowohl in der DDR-Meisterschaft als auch im Pokallauf der sozialistischen Länder, voll im Griff der besten Rennfahrer aus Dresden - Melkus und Kasper!
Spektakulär: das Bild mit dem Sessel - statt "Millionen" gab es Sachpreise, die nicht immer die Freude der Empfänger fanden.
Im letzten Rennen vor der Wende in Schleiz wird das technische Reglement weit geöffnet. Ulli Melkus versucht in kurzer Zeit vergeblich einen Prototyp zum Laufen zu bringen. Leider liegt der Rennwagen auf der Piste nicht so, dass die hohen PS-Zahlen auf die Strecke gebracht werden können. Die Russen waren besser, die Unterstützung seitens ihrer Industrie setzte eher ein.
In der Winterpause interessierten sich die Medien oft für das, was die Rennfahrer in dieser Zeit machen, über das vergangene Jahr und was in kommenden Jahr zu erwarten ist.
1985 fand in Dresden die erste Motorsportschau auf dem damaligen Fučíkplatz statt (heute Straßburger Platz und Standort der Gläsernen Manufaktur von VW). Mit knapp 25.000 Besuchern war die Messe ein voller Erfolg. Die Polizei musste zeitweilig den Kartenverkauf stoppen, da sich die Menschen in der Messehalle derart drängten, dass ein Weiterkommen unmöglich wurde.
Zugpferd war natürlich Ulli Melkus mit seinem Rennwagen und dem RS 1000. Die Dresdner Rennfahrer Melkus, Meißner und Kasper präsentierten ihre Rennwagen gemeinsam als Renngemeinschaft. Dort war erwartungsgemäß das dichteste Gedränge. Immer wieder wurden von den Rennfahrern Interviews gegeben und hunderte Autogrammkarten beschrieben. Ein grandioser Erfolg für die autobegeisterten und autoverliebten Dresdner, aber auch für den Rennsport.