Der 2. Rennwagen
Als der erste Rennwagen nicht die gewünschten Erfolge brachte, ging Hartmut Thaßler einen Schritt weiter. Er übernahm nur noch den Rahmen des Melkus Rennwagens und baute das Fahrgestell völlig neu auf. Dazu kam eine erneute Überarbeitung der Karosserie. Dieses Auto war schon besser, jedoch entsprach es bei Weitem nicht den Vorstelllungen des Tüftlers aus Leipzig, es funktionierte eben immer noch nicht optimal.
Kenntnisse aus der Aerodynamik bringen die Technik weiter
Hartmut Thaßler hatte immer schon Ambitionen zur Fliegerei. Ihn interessierte Thermik, Auftrieb, Abtrieb usw. Mit diesem Wissen brachte er sich immer wieder in die aerodynamische Gestaltung der Rennwagen ein. Einen Windkanal zu nutzen war für die Rennfahrer der damaligen Zeit undenkbar. So entstanden die Windleitungen für die Rennwagen in erster Linie aus der Logik heraus.
Und so entwarf Hartmut Thaßler seine neue Karosserie, indem er auf einem Foto die angedachte Karosserie aufmalte. War die Karosse später hergestellt worden, beobachte er z. B. nach einem Regenrennen, wie sich der Straßenschmutz auf der Karosse absetzte und veränderte dann ggf. die Windleitung. Populär ist sein Spruch: "Was dem Auge gefällt, gefällt auch dem Wind und kann nicht falsch sein. Die Wassertropfen bestätigen das."
Die Lufthutze für das Ansaugen der Luft für den Vergaser war der Formel 1 entnommen. Wolfgang Küther - 2facher DDR-Meister und Mechaniker von Hartmut Thaßler - führte diese bei diesem Rennwagen ein. Damit erhielt dieses Unikat den Namen "Küthersche Lufthutze". Beim Gas geben funktionierte diese neue Form der Luftstromleitung recht gut, allerdings beim Gas wegnehmen und dann wieder Gas geben, verschluckte sich der Motor, weil durch den entstandenen Unterdruck im Vergaser das Benzin nicht mehr ausreichend zur Verfügung stand. Da dieses Problem nicht in den Griff zu bekommen war, ließ Hartmut Thaßler kurz darauf diese Neuerung wieder weg.