Rennfahrer
Vorwort
Ein Vorwort oder eine Betrachtung über Rennfahrer, den Typ, die Persönlichkeit zu schreiben ist nicht einfach. Wer sind wir eigentlich gewesen und sind wir heute noch so?
Lebensmüde, durchgeknallt, Raser, Exzentriker oder nur etwas anders?
Viele der Rennfahrer im Osten wollten etwas anderes machen und damit etwas anderes sein, als der Durchschnitt der Menschen, die Ihren Trabbi, Wartburg oder Lada zu Tode pflegten oder im Schrebergarten ihr Bier tranken. Sie waren, wie die Mehrzahl der Menschen, der Medienpolitik überdrüssig - dass der Sozialismus alle Vorzüge der Weltherrschaft in sich birgt, wenn es doch nur selten Bananen gab und man auf ein neues Auto über 10 Jahre warten musste. Diese innere Revolution suchte Ventile und die waren im Motorsport zu finden. Das war mit Sicherheit etwas Außergewöhnliches und da konnte man sich auch als "Außergewöhnlicher" outen. Da zählte nicht, wer absolut Linientreu war oder die besten körperlichen Eigenschaften zur Erbringung einer Höchstleistung hatte, nein, da zählte Mut zu einem Risiko, was nicht nur in den hohen Geschwindigkeiten zu suchen war, sondern insbesondere in dem immensen Aufwand, der am Ende nicht immer die Siegertreppe bedeutete. Und reich wurde man sowieso nicht damit. Das war gut so, denn sonst hätte das Ganze schon wieder kapitalistische Züge aufgewiesen.
Wenn man so will, sind Rennfahrer Enthusiasten, die mit hohem Willen und dem Wissen um zeitliche Entbehrungen ein Ziel hatten, anders zu sein und Erfolg zu haben - eigentlich ganz normale Menschen.
Die Rennfahrerpersönlichkeiten sind in den nachfolgenden Portraits mit ihrem Sportgerät dargestellt. Längst nicht alle, denn nicht immer lag gut dokumentiertes Material vor. Dennoch gibt dies Einblicke in die Gattung: "Rennfahrer der Formel 1 des Ostens".