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1986 - Brno/CSSR

 Das letzte Rennen auf der alten Rennstrecke. Die Tschechen jagen Jürgen Meißner aus der DDR.

Die alte Rennstrecke verlief durch Felder und ein Dorf. Dort wo es sein musste, waren zwei Leitplanken übereinander angebracht. Da waren auch die flachen Rennwagen relativ sicher.


220.000 Zuschauer in Schleiz 1988, Jürgen Meißner vor Peter Schwalbe.

Der Bordstein wurde abgesenkt und markiert - so wie es heutige Maßstäbe sind.


Frohburg 1988

Meißner vor Kasper und Vogel

Das ist die letzte Linkskurve zur Einfahrt in die Stadt und zur Ziellinie. Strohballen, sogar an einigen Stellen in doppelter Reihe, sollen Crashs mindern. Aber Stroh in gepackter Form ist sehr, sehr hart.


Frohburg 1988

Meißner vor Vogel und Melkus

Dass Strohballen hart sind, bekommt der Rennfahrer mit, wenn er einen solchen Ballen aufgrund der geringen Tiefe der Rennwagenspitze regelrecht unterfährt und der dann über die Spitze den Fahrer im Cockpit im Gesicht (besser Helm) trifft. Ich hatte das "Vergnügen" auf dem Sachsenring, und es tat mächtig weh, da sich der Helm verformte...



Die Rennstrecke von Most/CSSR

Modernste Sicherheitsbestimmungen wurden in den 80er Jahren beim Bau der Rennstrecke eingehalten. Das wurde belohnt, indem die Interserie dort jährlich ihre Rennen absolvierte. Davon profitierten auch wir Rennfahrer des osteuropäischen Rennsports.

Leitplanken, Kiesbetten, breite Sturzräume mit anschließenden Reifenstapeln. Da kann man mit hohem Risiko fahren und endlich fast gefahrlos die Grenzen ausloten.


Das Fernsehen der DDR überträgt die Rennen nicht live, sie werden zeitversetzt als Aufzeichnung gesendet.

Falls Unfälle passierten, was die Regel war, sollte das der DDR-Bürgen nicht live erleben. Mit einer Zeitversetzung konnte man die Unfälle schneiden oder verharmlosen. Schon gar nicht sollten offensichtliche Sicherheitsmängel an der Rennstrecke als Ursache dargestellt werden.

Unfälle, vielleicht sogar mit Personenschäden, gehörten eben nicht zum Sozialismus.


Die Plätze zum Start des DDR-Meisterschaftslauf auf dem Sachsenring werden eingenommen.

Die Zuschauer sitzen auf einer Tribüne, ca. 10 Meter von der Rennstrecke und den Boxen entfernt, getrennt durch einen Maschendrahtzaun.


Noch ist Zeit, ein letztes Gespräch zu führen und aufmunternde, anspornende Worte zu hören.

Auf dem Sachsenring starteten in der Regel etwa 25 Rennwagen. Das war schon grenzwertig, da die Einfahrt in die Stadt mit ihren Bordsteinkanten ziemlich eng war.



Letzte Abstimmung zur Strategie, welche Taktik, wenn der Vordermann zu langsam anfährt usw.

Auf dem Sachsenring bestand die Boxenstraße aus einer etwa 3 Meter breiten Einbuchtung der Rennstrecke. Dort waren für die Monteure etwa 1x1 Meter große Holzboxen in einer Reihe aufgestellt. In der Box hatten knapp 2 Personen Platz. Diese war zu besetzen, wenn die Rennwagen starteten.

Nicht daran zu denken, wenn bei einem Überholmanöver während des Starts ein Rennwagen dort Platz suchen musste.


Endlich ist es so weit, die Warmlaufrunde beginnt.

Die Rennwagen setzen sich in Bewegung und die Helfer und Monteure suchen ihre Miniboxen auf.


Adrenalin pur: Der Start ist ohne Unfälle vollzogen.

Gut zu sehen, dass die Helfer ohne Trennwand zur Rennstrecke in der Einbuchtung ihre Stellung bezogen haben.


Wieder eine Runde geschafft, Jürgen Meißner fährt an den Boxen vorbei, andere haben technische Probleme und versuchen zu reparieren.

Gut zu sehen, wie nahe der Rennverkehr an der Boxenbucht vorbeifährt. Immerhin sind dort etwa 150 km/h auf dem Tacho, und es kann Zweikämpfe mit ungewissem Ausgang geben.