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Startaufstellung in Frohburg:
96 - Manfred Günther
79 - Eberhardt Grüner
84 - Klaus Ludwig
88 - Helmut Hoffmann
99 - Roland Prüfer
87 - Wolfgang Günther
94 - Hans-Joachim Vogel
Einige Funktionäre suchten ihre Sicherheit, indem sie in der Startphase den Hügel hinauf kletterten.
Hier fährt Ulli Melkus gerade aus der Boxengasse in Schleiz heraus.
Links die überdachten Boxen und rechts der abgetrennte Raum für Monteure und Helfer. In Höhe des Rennleitungsturmes befindet sich Start und Ziel.
Startaufstellung in Frohburg 1988. Ulli Melkus (81) vor Peter Schwalbe (98).
Im Hintergrund ein Funktionär, der den Start ungeschützt beobachten will. Das ist ein hohes Risiko, wenn sich zwei Fahrzeuge verhaken und ausbrechen.
1988 - Sachsenring, nach dem "Heiteren Blick"
Kurz bevor die Straße aus dem Wald herausführt wurde eine Schikane eingebaut. Hier muss Peter Schwalbe leider wegen technischer Probleme aufgeben und Melkus (81) überrundet ihn.
Diese Schikane hat zwar die Streckengeschwindigkeit an dieser Stelle verringert, an den weiter vorn liegenden kritischen Punkten, wie der Bachbrücke, hatten die Rennwagen jedoch die alte Geschwindigkeit von 260 km/h wieder erreicht.
1985 in Schleiz
Eberhard Grüner (179) vor Helmut Hoffmann (88) - Beide umfahren die Spitzkehre, einen Unfallschwerpunkt.
Diese Spitzkehre war ein beliebter Unfallpunkt, da die Rennwagen mit voller Geschwindigkeit, um die 250 km/h, bergab auf fast Null herunter gebremst werden mussten, um diese Kurve dann mit dem 1. Gang zu durchfahren.
Dieser Kurvenabschnitt wurde Ende der 80er Jahre eliminiert und eine Abkürzung gebaut. Das war aus Sicherheitsgründen notwendig, jedoch war der Spaß oder die Herausforderung eines ungewöhnlichen Rennabschnitts vorbei.
Dieses Foto, vom Fahrerlager in Schleiz, stammt aus dem Jahr 1981.
Das Gebäude im Hintergrund ist die Maschinenabnahmehalle. Die Fläche davor ist den Renn- und Tourenwagen bis 1300 cm³ vorbehalten. Noch ist genügend Platz, da die Rennwagen-Transporter und -Busse erst Mitte der 80er Jahre Einzug hielten.
Die Zeitnahme zu den Rennen war immer eine aufwendige Arbeit. Oftmals mussten ein Dutzend Funktionäre mit zwei Stoppuhren bewaffnet die Zeiten nehmen. Da sind Ungenauigkeiten oder Verwechslungen vorprogrammiert.
Obwohl der Computerbau in der ehemaligen DDR mit dem VEB Robotron zwar zu Hause war, sind Zeitnehmer-Lösungen nicht das wichtigste Thema gewesen. Für die olympischen Sportdisziplinen wurden Zeitnahmen über Devisen beim "Klassenfeind" gekauft. Der Motorsport war aber keine olympische Disziplin. Also mussten Eigeninitiativen her.
Interessant schildert der Artikel, wie die "Ostbastler" auch das wieder hin bekamen. Wenn man bedenkt, dass die Konstrukteure nicht in die große "Materialtüte" der Weltproduktion greifen konnten, wie es die westlichen Entwickler taten, war es eine Spitzenleistung.
Respekt und noch heute Dank dafür!
Dass der geduldete Motorsport am Besten funktionierte, wenn man ihn politisch flankierte, zeigt dieser Artikel aus dem Programmheft des Schleizer Dreieckrennes. Und wenn dann noch den sowjetischen Kriegshelden gehuldigt wird, dann ist auf Sicht die nächste Rennveranstaltung gesichert. Auch muss man den Rennbesuchern immer wieder klar machen, dass wir den Motorsport in Schleiz den Sowjetsoldaten verdanken...
Makaber ist dabei, dass heute keiner mehr weiß, was wirkliche Ehrbezeugung war und was Mittel zum Zweck. Verdient jedenfalls haben es die gefallen Sowjetsoldaten nicht.
Zu jeder Rennveranstaltung gehörte eine Durchführungsbestimmung. Diese regelte die Organisation und die Pflichten der Fahrer, z.B. das Vorstellen beim Rennarzt, den Trainings- und Rennplan, Fahrzeugabnahme, Besonderheiten auf der Strecke und, und, und...
Dieses Dokument vom Frohburger Dreieckrennen 1986 ist beispielgebend und ähnlich für alle Rennveranstaltungen. Die Inhalte wurden den regionalen Besonderheiten angepasst. Eine Nichtbeachtung konnte eine Disqualifikation nach sich ziehen und damit die Teilnahme am Rennen ausschließen.
Rundenschnitte
Unterhalb der alten Spitzkehre in Schleiz bzw. unterhalb der jetzigen ARAL-Tankstelle steht diese Gedenktafel. Sie soll an die schnellsten Rennfahrer auf der Strecke in den Jahren von 1923 bis 1990 erinnern.
Ab dem Jahr 1985 mischten die Rennwagenfahrer mit ihren 1300er Lada-Motoren gewaltig mit. Ulli Melkus und Bernd Kasper fuhren grandiose Durchschnittsgeschwindigkeiten - dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass es die alte Spitzkehre noch gab und hier die Rennwagen im 1. Gang fast zum Stehen kamen. Spitzengeschwindigkeiten um die 260 km/h kompensierten dann diese Langsamfahrphase. Und das mit nur etwa 120 PS - Respekt!
Toivo Asmer aus der UdSSR trug sich 1989 mit seinem 1300er Lada-Motor als letzter mit der alten Technik in diese Liste ein - neuer Streckenrekord!
Vergrößerung des unteren Teils der Gedenktafel stellt die Rekorde der immer schneller werdenden Rennwagen dar, beginnend 1983 mit Ulli Melkus.